Werbung, Propaganda, Erinnerung oder zu welchen Zwecke Plakate auch immer gedruckt werden, sie gehören zum Theater, wie der Schauspieler oder das Publikum. Das Plakat drückt immer auch eine Geisteshaltung des entsprechenden Jahres aus, zeichnet die Entwicklung nach, die sich auch in den Inszenierungen vollzieht. Das Plakat ist ein historisches Dokument, welches, für die Beteiligten mit Sicherheit, Erinnerungen wachrufen kann und nicht selten mehr enthält, als das blos dargestellte. Diese Rubrik soll zum einen zeigen, wie sich das Plakat in den Jahren gewandelt hat und ein wenig über die Hintergründe, die zu den Motiven führten erzählen. Dies also eine weitere Rubrik, in der ihr die Möglichkeit habt eurer AG näher zu kommen und beim Stöbern neues und altes zu erfahren.
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Nach 2002 das zweite Mal, dass S. Buder einen Plakatentwurf zu diesem Stück liefert und gewisse Parallelen sind durchaus zu erkennen, da beide Entwürfe etwas Comic-artiges aufweisen, insgesamt schlicht gehalten sind und die Farbe rot (bzw. orange 2002) dominiert. | ||
Der Revisor Kreation: S. Buder |
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Das Plakat von 2018 zeigt einen blutroten Himmel und zwei stilisierte Pyramiden als Schattenriß, deren eigenen Schatten quer zum Bildrand verlaufen. Ein Pinselstrich symbolisiert den Nil. Insgesamt alles etwas dreckig, rau. Ansonsten waren die Vorgaben, was die Größe von Autor, Übersetzer und Stück auf dem Plakat angeht, sehr streng. | ||
Tod auf dem Nil Kreation: S. Buder |
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Die unverkennbaren Schatten des weltberühmten Ermittlerduos "Holmes und Watson", lassen bereits erahnen, dass es da etwas aufzuklären gibt... | ||
Dr. med Hiob Prätorius - Facharzt für Chirurgie und Frauenleiden |
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Dieses Jahr tanzt die Dame vom maxim skizzenhaft über das Plakat und ist, aufgrund des knalligen Farbtons, schon von weitem gut sichtbar. | ||
Die Dame vom Maxim, 2016 |
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Erblicken die meisten zunächst nur die unverfängliche Schachfigur, so lohnt ein zweiter Blick, der die vollbusigen Damen in dem Vexierbild erscheinen lässt. Ein opzisches Spiel, das sich einigen erst nach Wochen offenbarte und manchen, wer weiß das schon, sich vielleicht erst jetzt erschließt. Das Motiv spiegelt die zwei Wesen von Max Frischs Don Juan wider. Eigentlich nur am Schach und der rationalen Geometrie interessiert, lockt jedoch stetig das Weib ... |
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Don Juan oder die Liebe zur Geometrie, 2015 |
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2014 - das Stück mit der Kuh. Zwar taucht sie im Stück nicht leibhaftig auf aber auf dem Plakat wird sie dafür würdig in Szene gesetzt. | ||
Purpurstaub, 2014 |
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In diesem Jahr finden sich die drei Protagonisten, Higgins, Pickering und Eliza, als Schattenriss auf dem Plakat wieder. Die Vorlage für die Schatten sind Fotos aus dem vergangenen Jahr, wodurch Higgins und Pickering tatsächlich die Umrisse von Philippe (links) und Benedict (rechts) darstellen. Da Laura 2012 noch nicht dabei war, wurde Jasmines Umriss kurzerhand zu Eliza. Der Blumenkorb ist nachträglich reinretouchiert. Peinlich an dem Plakat ist jedoch, dass ein "f" vergessen wurde (in dieser Version korrigiert). Man versuchte es sich damit schön zureden, dass es in dem Stück schließlich um Sprache ging und der dicke Rechtschreibfehler insofern darauf verwiese... wer's glaubt... | ||
Pygmalion, 2013 |
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2012 gestaltete sich die Suche nach dem idealen Plakatmotiv komplizierte rals gedacht. Schließlich wollte man, wie jedes Jahr, Klischees vermeiden und die Massen dennoch ansprechen. Ein erster Entwurf sah daher vor, Oscar Wilde himself auf das Plakat zu nehmen, dargestellt lediglich durch Buchstaben, die Zitate aus dem Stück bilden. Diese Variante wurde aber von der Mehrheit als zu düster empfunden und verworfen bzw. für die Eintrittskarten verwertet (vgl. dort). Schließlich kam Jana Heidersdorf mit einem gelben Smilie-Ballon, der einen Zylinder trug, zur Charakterkonferenz und inspirierte damit Sebastian Buder zu dem Entwurf. Mit Lucas Hilfe wurde der Ballon ins rechte Licht gesetzt und Fotografiert und auf das Plakat gebannt... Doch irgendwas fehlte noch - ein Objekt, das die Bedrohung im Stück versinnbildlicht und so kam die Nadel hinzu, die, wie Lady Cheveley im Stück, den aufgeblasenen "Idealen Gatten" bedroht... Das Motiv wurde schließlich auch auf Buttons und Flaschenöffner, als internes Merchandising, gepackt und erfreute sich in der Gruppe großer beliebtheit. (Der Namenszug von Oscar Wilde ist übrigens seine echte Unterschrift.) | ||
Ein idealer Gatte, 2012 |
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2011 stellte sich das Problem, dass der Titel des Stückes überhaupt nichts mit dem Inhalt gemein hatte und daher jedes Motiv mit Wasser überhaupt keinen Sinn gemacht hätte. Daher wurde überlegt, worum es in dem Stück geht und sind zu dem Schluss gekommen, dass es in erster Linie um Amerikaner in einer kommunistischen Botschaft geht. Und so wurden amerikanische und Kommunistische Symbole gsucht und heraus kam der Sowjet-Stern auf Elementen der amerikanischen Flagge... |
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Vorsicht, Trinkwasser!, 2011 Kreation: S.Buder |
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2010 führt die AG das Kriminalstück "Zeugin der Anklage" von Agatha Christie auf und das Stück in den 60er Jahren spielt passt sich das Plakatdesign im Stil der guten alten Groschenromane dieser Epoche an. Da das Plakat schon etwas verschlissen wirkt, passierte es, dass ein Geschäft, in dem wir es aufhängen wollten, die "Falten" raus zu bekommen... | ||
Zeugin der Anklage, 2010 Kreation: S.Buder |
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2009 ist das Motiv einem Parkplatzschild für Schwangere entlehnt. Bewusst schlicht gehalten soll es so die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich ziehen. Die Schwangere ist zum einen die Vorwegname des Stückendes und zum anderen eine Refferenz zum Titel. | ||
Ende gut, alles gut, 2009 Kreation: S.Buder |
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2008 war das Plakatgrundkonzept erstaunlich früh gefunden. Denn was passte besser bei einem Stück mit diesem Titel, als "Die See" zum Protagonisten des Entwurfes zu machen... Dass es sich hierbei um das eher ruhige Mittelmeer handelt ist Dank Schräglage nicht mehr zu erahnen... | ||
Die See, 2008 Kreation: S. Buder |
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Das Plakat zum Stück zeigt im oberen Bereich die teilnehmenden Lehrer und im Licht des Scheinwerfers eine Person. Diese Person kann als Jule interpretiert werden, der als Schwester des mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers eine entscheidende Rolle in dem Stück zu kommt. In der Druckversion ist der Lichtkegel nahezu unsichtbar - dennoch wurde das Plakat als "Eye-Catcher" betitelt und scheint von seiner Wirkung daher nichts einzubüßen. | ||
Die Konferenz, 2007 Kreation: S. Buder |
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Das Plakat für Macbeth entstand bereits im Herbst 2005. Ursprünglich als Vorabversion geplant wurde es aber schließlich, aus Zeitmangel, die endgültige Version. Das Motiv entstand beim rumexperimentieren, die Plakatästhetik der "Belle Epoque" nachzuempfinden und hält, in dem es eine klassiche Version des Stoffes verspricht, nicht Wort. | ||
Macbeth, 2006 Kreation: S. Buder |
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Das Plakat zum Geizigen entstand auf Umwegen. Der Theorie folgend, dass die erste Idee die schlechteste sei, wurde ein Motiv gewählt, welches im ersten Moment scheinbar nichts mit dem Thema zu tun hat. Die Idee ist, Motiv und Titel in Kontrast zu stellen, um den Betrachterblick zu fangen. Es wird ein naturalistisches Herz, welches grau ist, gezeigt, aus dem zwei Pflanzen sprießen. Im Druck sind die Fraben golden, welches zum einen mit dem Thema "Geiz" harmoniert, zum anderen einfach die Lust des Künstlers befriedigte: Einmal ein Plakat mit Gold zu gestalten. Gezeichnet wurde das Motiv wieder mit Tusche und Feder. |
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Der GeizigeMuseum 2005, 2005 Kreation: S. Buder |
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2004 ist das Jahr der Superlative: Das Hittorf feiert sein 100jähriges bestehen und die AG möchte diesem Ereignis den nötigen Glanz verleihen. Ein Resultat dieses Größenwahns ist die Idee, zwei Plakate in Umlauf zu bringen. Die erste Version wurde im traditionellen Offsetverfahren hergestellt und warb für die Aufführungen im Festspielhaus ab dem Zeitraum kurz vor den Somemrferien. Als Motiv diente, wie unschwer zu erkennen, die klassiche erste Seite der Asterix-Comics und deutet damit auf eine komödiantische Bearbeitung des Stoffes hin. Die Zeichnung entstand in Tusche und wurde auf beiges Papier gedruckt. |
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Cäsar und Cleopatra, 2004 (Version I) Kreation: S. Buder |
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Nach den Sommerferien begann die zweite Plakatierungswelle. Diese Version wurde erstmalig mit Digitaldruck verwirklicht und stellte den Künstler vor die Möglichkeit unbgrenzter Farbauswahl. Hatte dieser die Jahre vorher oft geflucht, aus Kostengründen, auf zwei Farben beschränkt zu sein, zeigte sich die Unbegrenztheit wiederum als Fluch. Auf der einen Seite will man das Medium nutzen und wirklich mal was farbiges gesalten, auf der anderen Seite geriet man so in Gefahr, zu kitschig zu werden. Der Kitsch konnte dann nicht gänzlich verlhindert werden aber der Mehrheit gefiel es dann doch. Die Zeichnung auf dem Plakat ist mit Farbe und Filzstift entstanden, der Hintergrung am Computer. |
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Cäsar und Cleopatra, 2004 (Version II) Kreation: S. Buder |
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Die Frist ist ein Stück, in dem es um einen sterbenden Diktator, Zeit und Macht geht. Aspekte, die versucht wurden mit Symbolen in das Plakat einfließen zu lassen. Die zwei Adlerhälften entsatnden seperat von einander. Die linke Seite mit Tusche, die rechte mit Pastellkreide. Der skelletierte Vogel ist ein Überbleibsel einer vorherigen Plakatversion und unterstreicht die Düsterniss des Stückes.
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Die Frist, 2003 Kreation: S. Buder |
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Comic meets Theater. Die Idee war auch hier, den Inhalt des Stückes symbolhaft auf das Plakat zu projezieren. Eine kleine Gemeinde träumt vom großen Rußland. Bemängelt an diesem Plakat wurde vor allem das dickere Papier. War es sonst üblich hochglanz Papier zu nehmen, fand der Druck diesmal auf einer Art orangenen Pappe statt. Die Figuren, sowie die Stadt wurden mit Filzstiften gezeichnet und schließlich am PC weiter bearbeitet. |
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Der Revisor, 2002 Kreation: S. Buder |
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Dieses Plakat sollte ursprünglisch schwarz/weiß werden. Auf Grund von Unkenntnissen im Offsetdruck, der beim 2-Farbdruck nicht zwingend das darstellt, was der Computer einem vor macht, bekam es dann leider diesen Rotstich. Im Endeffekt fand man sich aber dann damit ab. Das Foto stellt die beiden Protagonisten, dargestellt durch Helen und Adrian, dar. Das Foto wurde von Julia Grunschel gemacht und anschließend im Computer manipuliert. Im unteren linken Teil taucht zum ersten Mal das neue Logo für die hittorf-Theater-AG auf, welches das Hittorf-Türmchen symbolisiert und mit Aquarell ursprünglich in blau gezeichnet wurde. |
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Der Widerspenstigen Zähmung, 2001 Kreation: S. Buder |
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Dies ist die Version, wie sich der Künstler ursprünglich das Plakat vorgestellt hat... Inzwischen hat selbiger aber das Verfahren, auf welchem der Offstedruck beruht, verstanden und eingesehen, dass Digitaldruck anders funkioniert. | ||
Der Widerspenstigen Zähmung, 2001 Kreation: S. Buder |
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Das Plakat ist das erste von Sebastian Buder und entstand in Anlehnung an ein Foto mit dem Titel "Un amour de colombes" von Robert Doisneau. Das Bild wurde mit Aquarellfarben an einem "kreativen Donnerstag" auf Papier gemalt und schließlich im Computer zum Plakat arrangiert. | ||
Colombe, 2000 Kreation: S. Buder |
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Mit diesem Plakat ist eine interessante Geschichte verbunden, denn zwar sind 10 Personen innerhalb der Lupe abgebildet, doch treten lediglich 9 der Abgebildeten auch in der Inszenierung auf. Fiesi musste (als einziger ohne Kostüm) die Leerstelle füllen, die durch eine Unpässlichkeit (hervorgerufen durch übermäßigen Alkoholkonsum am Vorabend) eines Darstellers beim Fototermin ausfüllen. Im Hintergrund, nur schwach sichtbar, ist das Konterfei von Magret Rutherford a.k.a. Miss Marple zu erkennen und innerhalb der Lupe die zehn Personen, welche innerhalb des Stückes immer weniger werden. |
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Zehn kleine Negerlein, 1999 Kreation: Stefan Wesselmann |
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Das erste Plakat der zweiten Leitungsgeneration in Schülerhand. Abstrakt gehalten, schafft es Distanz zu der alten Intendanz, deren Geist aber nach wie vor über den Inszenierungen schwebt. | ||
Lady Windermeres Fächer, 1998 Kreation: |
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Die hier gezeigte Version ist bereits durch zahlreiche Unterschriften während der Premierenfeier manipuliert. Das Foto zeigt die drei Protagonisten, dargestellt durch Tina, Stefan und Verena. Figaro selber ist nicht darauf zu sehen und wurmte den Darsteller ähnlich lange, wie die ähnliche Situation bei den Zehn kleinen Negerlein 1999 (vgl. dort). | ||
Figaros Hochzeit, 1997 Kreation: E. Urbaniak |
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1995 inszeniert die AG "Einen Somemrnachtstraum" und präsentierte dazu dies stimmungsvolle Plakat. | ||
Sommernachtstraum, 1995 Kreation: E. Urbaniak |